Diesen Bücher-Sommer und -Herbst gibt es einiges an neuer Coaching- und Ratgeber-Literatur. Besonders gespannt war ich auf das neue Buch von Petra Bock mit dem Titel „Mindfuck, das Coaching“.
Zwar hat mich zunächst schon beim ersten Buch „Mindfuck“ Begriff und Titel gestört. Aber erstens klingen alle deutschen alternativen Umschreibungen viel zu umständlich, zweitens ist der Terminus ziemlich selbsterklärend und drittens hat er erstaunlich schnell Akzeptanz und Verbreitung gefunden. Schließlich sind die sieben Selbstsabotage-Strategien mit denen wir uns selbst stören auch allseits bekannt und verbreitet. So überraschte mich vor kurzem eine Klientin im Coaching mit der Bemerkung „ok, das war jetzt mein Mindfuck!“. Na, wenn das so ist … – akzeptiert!
In ihrem ersten Buch Mindfuck, für das Dr. Petra Bock 2012 mit dem Coaching-Award ausgezeichnet wurde, erklärt die Autorin vor allem die unterschiedlichen Arten von Mindfucks und zeigt die Hintergründe auf. Das neue Buch schließt dort an, ohne Inhalte zu wiederholen, Es konzentriert sich dann auf die Überwindung der Mindfucks (seien sie nun situativ oder chronisch) durch Coaching.
Wie bei einem persönlichen Coaching-Gespräch stellt Petra Bock dem Leser genau die „richtigen“ Fragen, um den eigenen Mindfucks auf die Spur zu kommen, die sehr individuellen Themen und Lebensaufgaben aufzudecken und die Mindfucks zu überwinden.
Daraus folgt, dass das Buch ein echtes (Selbst-)Coaching-Buch ist, das nicht nur gelesen, sondern bearbeitet bzw. beantwortet werden will.
Wer sich diesem Coaching-Prozess stellt, wird von dem Buch ganz sicher profitieren (wie von jedem guten Coaching).
Das Buch beschreibt das Vorgehen klar strukturiert in den drei Schritten des Mindfuck-Coaching sehr ausführlich, einfach und anschaulich.
Die drei Schritte sind nach Petra Bock:
1. Mindfuck-Radar anschalten,
2. ins selbstwirksame Erwachsenen-Ich begeben und
3. die Haltung von Neugier, Freude an der Erfahrung und Vertrauen einnehmen.
Was sich so einfach liest und von der Autorin (sicherlich bewusst) teils wie ein Mantra wiederholt wird, ist DER Schlüssel zum Mindfuck-Coaching. Petra Bock gibt diesen Schlüssel jedem selbst in die Hand. So kann sich jeder von der Selbstsabotage befreien. Falls dies nicht immer allein erfolgreich gelingt, …
gewinnen Leser bei der Lektüre eine gute Vorstellung von Coaching und werden ggf. die Unterstützung eines Coachs in Anspruch nehmen wollen. Denn das Buch stellt zwar die richtigen kniffligen Fragen, aber bei der Antwort kann man beim Lesen vielleicht ausweichen oder sich selbst ablenken, der professionelle Coach aber wird nachfragen … 😉
Am Ende des Buches erweitert Petra Bock den Mindfuck-Ansatz und überträgt ihn auf die gesellschaftliche Ebene. Die Frage „Was wäre alles möglich, wenn wir uns nicht mehr stören!“ eröffnet eine ganze neue Dimension und spannende Perspektive.
Der Titel erscheint neben der Print-Ausgabe auch als Kindle und als Hörbuch. Das Hörbuch dürfte besonders authentisch „rüber kommen“, wurde es doch von der Autorin selbst eingelesen. Welche Ausgabe Sie auch lesen, nehmen Sie gleich ein Notizbuch zur Hand und arbeiten Sie mit dem Coaching-Buch!
Das Buch ist für jeden Menschen, der sich von Selbstsabotage befreien und sein volles Potenzial leben möchte (das dürften nicht wenige sein!) eine sehr lohnende Lektüre!