Letzten Freitag-Nachmitag kam ich nach der Arbeit heim und … fühlte mich zufrieden und beschwingt, jedenfalls nicht wie meistens während des Semesters – erledigt und erschöpft. Abends stoße ich auf die Blogparade von Annette Lindstädt /Worthauerei zur Frage „Was macht eigentlich einen #Lieblingsjob aus?“ Und nichts lag näher als mal genauer hinzuschauen, was diese Woche so anders war und welche Lieblingsjobs dazu beigetragen hatten. Hier also mein Beitrag zur Blogparade #Lieblingsjob.
Die zurückliegende Woche war eine wirklich gute Woche und ich habe richtig viel geschafft. Warum hatte ich immer noch Energie? Nach der Lektüre des Blogs und dem Rückblick auf die Woche mit den erledigten Aufgaben war mir klar: Diese Woche bot mir eine Menge Lieblingsjobs, hier meine Liste.
a) Die Beratung von Studieninteressenten für den berufsbegleitenden Master: mit hochmotivierten Menschen zu sprechen, sie zu beraten, ob das Programm das richtige ist und wie sie mit Job und Familie ein Studium organisieren können, beflügelt mich. Spannende Menschen, interessante Lebensläufe und das Gefühl, dass hier lebenslanges Lernen praktikziert wird.
b) Der zweite Lieblingsjob – meine „Primetime“: Wenn ich morgens konzentriert, ruhig und ohne Unterbrechnung 2 Stunden am Stück arbeiten kann, ohne Termindruck – welch ein Luxus! Ob ich ein Seminar konzipiere, einen Beitrag schreibe, ein Projekt plane …, wenn ich so arbeiten kann, erlebe ich häufig Flow.
c) Ob ein Lieblingsjob einer ist, liegt bei mir ganz wesentlich auch daran, dass ich ihn an angenehmen Orten (im Home Office, jetzt im Sommer auch im schattigen Garten …) mit funktionierender Technik und in freier Zeiteinteilung ausüben kann. So kann auch die Korrektur von Klausuren ein immerhin guter Job werden. 😉
d) Und dann war doch noch eine Sitzung: Mit einem klaren gemeinsamen Ziel, haben wir uns in angehmer Atmosphäre zusammengesetzt, unsere Einschätzungen im Gespräch auf Augenhöhe ausgetauscht und zügig Entscheidungen gefällt. Ja, so sind Sitzungen ein Lieblingsjob. Das Gros der Sitzungen zählt leider nicht dazu ;-(
e) Studierende bei ihren Abschlussarbeiten zu betreuen, ist ein weiterer Lieblingsjob: Sie bei der Themenwahl zu coachen, beim wissenschaftlichen Arbeiten anzuleiten, manchmal auch durch Phasen von Angst, Stress, Überlastung hindurch zu begleiten und zu sehen, wie sich Studierende weiterentwickeln und ihr Potenzial entfalten – ja, wunderbar, das macht Sinn!
e) Über die letztgenannte Aufgabe als Prof bin ich überhaupt erst zu meinem XXL-Lieblingsjob – dem Coaching – gekommen. Wenn ich, vereinfacht gesagt, durch „gute Fragen“ bei Klienten Reflexion, Veränderung und Lösungen anstoßen und im Coaching-Prozess begleiten kann, spüre ich direkt den Sinn meines Tuns. Und mit genau so einem Coaching-Termin endete meine letzte Woche: Im Rückblick auf den Coaching-Prozess erklärte meine Klientin, sie sei erstmals richtig stolz auf das Erreichte und ich hätte daran einen maßgeblichen Anteil. Danke!
Fazit: Sinn, Unabhängigkeit, Neugier sind unverzichtbar für meine Lieblingsjobs.
Wenn ich es so überlege, bieten mein Hauptberuf (Professorin) und meine Nebenbeschäftigung (Coach) noch eine Menge Lieblingsjobs – Lesen, neue Inhalte erarbeiten, Recherchieren, Surfen & Social media …
Beide Berufe ergänzen sich wunderbar und die Lieblingsjobs helfen, die Schattenseite der Hochschulstruktur zu akzeptieren.