Nach Weihnachten und zwischen den Jahren habe ich mir seit langem mal wieder Zeit genommen fürs Lesen.
 
Ja, ich kann Virginia Woolf nur zustimmen: „Der Himmel besteht aus ununterbrochenem, niemals ermüdendem Lesen.“
Herrlich einzutauchen in die Welt neuer Gedanken oder das Wiedersehen mit altbekannten Figuren.
Mein Vater nannte mich eine Leseratte, weil ich nie ohne Pippi Langstrumpf oder mein aktuelles Lieblingsbuch unterwegs war. Und natürlich war die Neugier und Lese-Leidenschaft auch nicht ganz unschuldig an meiner Berufswahl.
 
Aber im beruflichen Alltag fehlte mir bald zunehmend die Zeit zum LESEN. Stattdessen suche, selektiere und konsumiere ich gezielt Informationen – oft unter Zeitdruck. Mein Leseverhalten änderte sich v.a. durch digitale Texte, überträgt sich auch auf Print-Medien und wird zur neuen Gewohnheit.
 
Im Forschungssemester des zurückliegenden Jahr 2015 war es für mich der größte Genuss, endlich mal wieder Zeit zu haben für ausgedehnte Fachliteratur. Nicht das kurze Scannen, gezielte Suchen und Lesen von Abschnitten und Auszügen – nein, in Ruhe, mit Anmerkungen und Notizen, von Anfang bis Ende und allen Quellen und Verweisen folgend – wie es meinem Interesse entsprach. Herrlich!
 
Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen neben dem digitalen Häppchen-Lesen im Alltag, dem Scannen und gezielten Ausschnitt-Lesen für den Beruf, bewusst auch die dritte Variante im Lesen zu praktizieren. Miriam Meckel nennt das in ihrem Essay die „Wiederentdeckung der Langsamkeit des Lesens“.
 
Bei dieser Form des Lesens habe ich Zeit die Gedanken des Autors wirklich wahrzunehmen und sie in „meine Welt“ einzubauen oder mich damit auseinanderzusetzen.
Damit ist das Lesen der wichtige Baustein für mein persönliches Informations- und Wissensmanagement.
 
Damit ist Lesen für mich ganz vielseitig: Hobby, Unterhaltung, Lernen, Entwicklung … – eben ein unverzichtbarer Bestandteil meines Lebens.
Ohne Lesen fehlt mir was und mir geht es gar nicht gut.
Damit das 2016 nicht eintritt, gibt es schon eine Liste, was ich demnächst alles lesen möchte.
 
Und wie halten Sie es mit dem LESEN?