Was tun, wenn du vorzeitig in Rente geschickt wirst?

Spätestens ab dem 60. Geburtstag wird dir ständig die Frage gestellt „Und wann gehst Du in Rente?“. Antwortest du dann auch wie viele Menschen in meinem Umfeld „Ach nein, das hat noch eine paar Jährchen Zeit“ oder „Das dauert noch lange, da brauche ich mir noch keine Gedanken machen“?

Wenn du mich inzwischen ein bisschen kennst, weißt du, dass ich da ganz anders drüber denke 😉  

(Überarbeitete und erweiterte Fassung des Blogartikels vom 03.03.2020)


So kann der Übergang in die Rente auch aussehen …

Heute möchte von einem aktuellen Erlebnis aus meinem Umfeld erzählen, das ich auch im Coaching-Kontext wieder finde.

Ein Verwandter gibt seit Jahren mindestens 150% im Job. Dabei ist er sehr erfolgreich – die Zahlen stimmen. „Eigentlich“ liebt er seinen Beruf.
Wenn da nicht dieser Dauerstress aus Leistungsdruck, dauernden Meetings, Online-Konferenzen und Dienstreisen wäre.
Darum freute er sich wahnsinnig auf seinen Jahresurlaub – eine 4-wöchige Südamerika-Rundreise.

Als wir uns nun nach seinen Urlaub mal wieder treffen wollten, erwartete ich einen spannenden Reisebericht und ein strahlendes, ausgeruhtes Gesicht.

Fehlanzeige: Von Erholung keine Spur und etwas genervt berichtet er.
Direkt nach der Rückkehr aus dem Urlaub unterbreitete sein Arbeitgeber ihm ein Austrittsangebot, das er nach finanzieller und rechtlicher Prüfung „nicht ablehnen konnte“.
Zack, innerhalb von 4 Wochen fand er sich plötzlich „in Rente“ wieder.

Ich gratulierte ihm zur „neuen Freiheit„, und spürte gleichzeitig, dass er seine Situation völlig anders wahrnahm. Das, was ich als Befreiung angesehen hätte, endlich den Stress los zu sein, um zu neuen Ufern aufzubrechen, sah er völlig anders.

Vor dem Urlaub war er noch der geschätzte Manager.
Klar musste er dauernd ereichbar sein.
Seine Meinung war gefragt und eigentlich war der Urlaub viel zu lang, so unersetzbar wie er war.

Und nach dem Austrittsangebot?
Abgemeldet.
Vielfach findet nicht mal eine Übergabe statt.
Selten gibt eine Verabschiedung, die den Namen verdient.
Ein Kapitel im Leben wird geschlossen.
Ziemlich sang- und klanglos ohne irgendeine „Begleitung“.

 

„Und was mache ich jetzt in der Rente?“

Ok, der Stress war weg. Aber die Ratlosigkeit war groß – was tun im Ruhestand?
Da die Rente nach seinem Zeitplan erst in 3-5 Jahren angedacht war, gab es bei all der starken beruflichen Belastung für ihn keine Notwendigkeit und Priorität sich Gedanken über die Zeit des Ruhestandes zu machen.
Also gab es jetzt keinen Plan und kein Wohin-Ziel.

Und in der Schockstarre stellen sich auch keine kreativen Ideen ein.
Zunächst hatte er einfach zu kämpfen mit dem Absturz in die „Bedeutungslosigkeit“.
Die Gedanken kreisten permanent um den Job. Er fühlte sich leer und überflüssig ohne Aufgabe und Termine.
Alles typische Symptome, die heute mit dem „Empty Desk Syndrom“ beschrieben werden.

Dieses Ankommen in der neuen Realität und der neuen Identität ist ein Übergang der heftigen Art:
vom gestressten Manager, der mit 180 durch den Job rauscht …
zum Ruheständler ohne Termine, Aufgaben, Mitarbeiter, Dienstwagen …

In der aktuellen wirtschaftlichen Situation verabschieden etliche Unternehmen auf diese Art ältere Beschäftigte in den vorzeitigen Ruhestand.
So geläufig die Firmen über Change-Management sprechen, so selten kümmern sie sich um den Change der ausscheidenden Mitarbeiter:innen. Die sonst üblichen Abschiedsrituale entfallen meistens aus Zeitgründen und die „menschliche“ Komponente beim Abschied geht gegen Null.

Der Wandel von der beruflichen Lebensphase in den nächsten Lebensabschnitt zu bewältigen, ist an sich weder einfach noch konfliktfrei. In diesem Tempo und unter diesen Rahmenbedingungen ist es Stress pur und bringt die meisten Betroffenen in eine psychische Krise.

Falls du gerade einen derartigen abrupten Übergang in den Ruhestand erlebst oder noch mit den Nachwirkungen kämpfst, rate ich dir Unterstützung zu suchen:

  • Gespräche mit Partnern und Freunden können helfen, vorausgesetzt es werden keine Ratschläge erteilt.
  • Bei gesundheitlichen Auswirkungen suche dir ärztliche Unterstützung, bei Anzeichen von Depression den Rat eines Psychotherapeuten.
  • Ein Coach & Berater wird dir als vertrauensvoller, neutraler Unterstützer, der „keine eigenen Aktien im Spiel“ hat, zur Seite stehen.
    Das Coaching hilft dir mit der aktuellen Situation klar zu kommen, um wieder Energie zu schöpfen und zuversichtlich deine Zukunft zu planen.

 

Wie kann Coaching helfen beim Übergang in die Rente?

Als Coach habe ich bereits einige Menschen in ähnlichen Situationen begleitet.
Hier hilft das vertrauensvollen Coaching-Gespräch auch die Emotionen anzusprechen, die du meist dem Partner, deiner Familie und Freund:innen nicht zumuten willst.
Oder wenn du dich in deinem Umfeld nicht verstanden fühlst.
Es gilt den Beruf mit Vor- und Nachteilen loszulassen und damit frei zu werden für die Zukunft.

Die Fragen im Coaching helfen dir (wieder) mit dir selbst in Kontakt zu kommen.
Du wirst dir deiner Vorstellungen und Wünsche wieder bewusst – ein gutes Gefühl und ein großer Schritt voran.
Dann kannst mit einem geweiteten Fokus schauen, wie du dir dein neues freies Leben vorstellst. Was jetzt ansteht und gelebt werden will.
Und oft entdecken Klient:innen ganz viele bisher nie gedachte Möglichkeiten, die sie in der Lebensphase Freiheit ausprobieren wollen.

Und du? Erkennst du dich wieder?

 

Verdrängst du die Gedanken an die Rente?

  • Hallo, wach auf!  Werde Gestalter:in deines Lebens.
  • Die Zeit nach dem Beruf kann die schönste Zeit deines Lebens werden – es liegt vor allem an dir!
  • Warum auf die Vorfreude darauf verzichten?
  • Lebe und liebe deinen Job jetzt … UND
  • überlege schon jetzt, wie du die Lebensphase Freiheit nach dem Beruf gestalten willst!

Gern stehe ich dir als Coach und Sparringpartnerin zur Verfügung.
Um deine individuellen Pläne für die Zeit nach dem Beruf zu schmieden und einen guten Berufsausstieg zu gestalten.

Ich freue mich auf deine Mail und ein Kennenlerngespräch, nehme einfach mit mir Kontakt auf.