Als Ruhestandscoach weiß ich, wie wertvoll eine frühzeitige, selbstbestimmte Planung für den Übergang vom Beruf in den Ruhestand ist – oder, wie ich es nenne: in die Lebensphase Freiheit.

In diesem Beitrag zeige ich dir 7 gute Gründe, warum du jetzt mit deiner Ruhestandsplanung beginnen solltest – und wie du heute schon davon profitieren kannst.

Denn je klarer deine Vorstellungen für morgen sind, desto leichter fällt dir der Schritt in einen erfüllten neuen Lebensabschnitt.

Wie denkst du über Ruhestand und Rente?

Freust du dich auf die neue Lebensphase? Hast du schon Pläne und Ideen – oder schiebst du das Thema lieber vor dir her?
Vielleicht sagst du: „Das ist noch so lange hin. Die Rente kommt doch sowieso …“

Mein Eindruck: Viele Menschen – selbst mit 55 oder 60plus – haben sich bisher wenig mit ihrem Berufsausstieg und der nachberuflichen Lebensphase beschäftigt.
Oft liegt das an fehlenden Informationen, unklaren Perspektiven oder der Angst vor dem Alter(n).

Doch Passivität hilft nicht weiter. Die Zeiten haben sich verändert – und werden sich noch stärker wandeln.
Vergleiche dich nicht mit dem Ruhestand deiner Eltern oder Großeltern – den gibt es so nicht mehr.

Nach dem Motto „Wer nicht plant, wird verplant“ ist es die bessere Entscheidung, die passive Rolle aufzugeben und das eigene Leben selbstverantwortlich zu gestalten – nicht nur im Beruf, sondern auch für die Zeit danach.

 

#1 Nur du weißt, wie dein erfüllter Ruhestand aussieht

Nur du kannst entscheiden, wie es dir jetzt im Beruf und im Leben geht: ob du dich gesund und leistungsfähig fühlst oder eher erschöpft und belastet bist.
Frage dich:

  • Wie lange möchte ich noch arbeiten?

  • Was wünsche ich mir vom Leben?

  • Wie will ich zukünftig wohnen und leben?

Dein Plan für die nächste Lebensphase ist absolut individuell – und nur du kannst ihn entwickeln.

 

#2 Du bereitest dich auf einen Lebensabschnitt vor

Überlege mal, wie lange du dich auf deine Berufstätigkeit vorbereitet hast – durch Ausbildung, Studium, Fortbildungen.
Erscheint es da nicht sinnvoll, dem nächsten Lebensabschnitt nach dem Beruf ebenfalls Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen?
Es geht immerhin um mehrere Jahrzehnte, die du aktiv gestalten kannst.

 

#3 Schaffe früh Klarheit über deine Finanzen

Die diffuse Angst „Wovon will ich im Alter leben?“ verschwindet nur, wenn du dich mit den Fakten beschäftigst:

  • gesetzliche Rentenansprüche

  • private Vorsorge

  • deine Lebenshaltungskosten

  • dein gewünschter Lebensstandard

  • deine individuellen Ressourcen

Je früher du dir Klarheit verschaffst, desto eher kannst du handeln und Alternativen planen – selbst wenn es unangenehme Überraschungen gibt.

#4 Gestalte einen sanften Übergang keinen harten Bruch

Wenn du heute schon überlegst, wie du im Ruhestand leben willst, kannst du dich Schritt für Schritt vorbereiten.
Das kann heißen:

  • Wohnsituation anpassen

  • neue Hobbys beginnen

  • Fähigkeiten erlernen, die du später nutzen willst

So merkst du früh, ob sich deine Vorstellungen gut anfühlen – und erleichterst dir den Übergang.
Oder du probierst ganz neue Ideen aus und sammelst im Experiment Erfahrung z.B. mit dem Leben im Ausland.

 

#5 Entdecke, wer du ohne Beruf bist

Wer heute nur für den Beruf lebt, hat oft Angst vor der Leere im Ruhestand. Akzeptiere, dass diese einseitige Lebenssituation eingetreten ist. Aber frage dich heute: Wer bin ich ohne meinen Beruf?
Da gibt oder gab es doch sicherlich  Interessen, Projekten, Engagement oder Sport, die du jetzt wieder leben kannst.
So wächst Vorfreude statt Unsicherheit.
Welche Werte willst du jetzt leben? Welche Rollen sprechen dich an?

 

#6 Entwickle ein neues Selbstverständnis für die Lebensphase Freiheit

Wenn Anerkennung und Status bisher vor allem aus deiner Arbeit kamen, kann das Gefühl von Bedeutungsverlust eine Herausforderung sein.
Überlege, welche Beziehungen du pflegen willst, welche neuen Aufgaben dich reizen und wie du deine Rolle im Leben neu definierst.

In der verbleibenden Zeit der Berufstätigkeit kannst du deine Rolle noch genießen UND dich gleichzeitig davon verabschieden und langsam loslassen.

 

#7 Baue dir jetzt ein tragfähiges soziales Umfeld auf

Wahrscheinlich bist du keine „Insel“, sondern hast Partnerin, Familie, Freunde oder Kollegen. Doch mit dem Übergang in den Ruhestand verändert sich das soziale Gefüge – und vieles bricht weg.
Darum ist es so wichtig, früh – am besten schon jetzt – damit zu beginnen, neue Kontakte zu knüpfen, bestehende Beziehungen zu vertiefen oder alte Freundschaften wieder zu beleben.

Je früher du dir klar machst, wie du in deiner Lebensphase Freiheit leben möchtest, desto gezielter kannst du dich mit Menschen umgeben, die dich bereichern und unterstützen.
Das können langjährige Freundschaften sein, neue Bekannte aus Hobbys oder ehrenamtlichen Projekten oder Gemeinschaften, in denen du dich wohlfühlst.

So wächst ein stabiles soziales Netz, das dich auch in deiner neuen Lebensphase trägt – und mit dem du gemeinsam Neues gestalten kannst.

 

Überzeugen dich meine 7 Argumente für eine frühzeitige Vorbereitung auf den Ruhestand?

  • Welches spricht dich besonders an?
  • Vielleicht startest du mit einem Aspekt, der dir leichtfällt – es muss nicht gleich die größte Baustelle sein.
  • Womit möchtest du beginnen? Was ist dein erstes Ziel?

Ich erzähle dir gern, wie ich selbst meine Lebensphase Freiheit vorbereitet habe.

 

Mein Weg in die Lebensphase Freiheit

Im Rückblick hat sich meine sehr langfristige Planung des Ausstiegs aus dem Beruf bewährt. Erste Überlegungen bereits sechs Jahre vor dem tatsächlichen Berufsausstieg haben mir sehr geholfen. Die Frage, wie wir im Alter leben wollen, und die Entscheidung, möglichst früh die Lebensphase Freiheit anzusteuern, haben meinen Mann und mich seit 50plus begleitet. Wir haben uns dafür bewusst viel Zeit genommen.

Auf unseren Reisen haben wir uns immer wieder gefragt, ob wir uns ein Leben an diesem Ort vorstellen können. So wussten wir bald, welche Bedingungen uns beiden wichtig sind – und waren uns einig, dass Lanzarote am besten zu unseren Vorstellungen passt.

In diesen Urlauben und längeren Aufenthalten haben wir die Insel intensiv erkundet. Als wir 2014 unser Haus am Meer entdeckten, haben wir nach gründlichem Rechnen den Entschluss zum Kauf gefasst.
Bis zum Renteneintritt 2019 haben wir das Haus für Urlaube und längere Auszeiten genutzt, unser Umfeld kennengelernt und Freundschaften aufgebaut.

Mit dem Renteneintritt haben wir unser Leben neu aufgestellt und unser Haus in Deutschland gegen eine Mietwohnung getauscht.
Lanzarote war für uns von Anfang an ein Experiment – offen im Ausgang, ohne dass ein anderes Ergebnis ein Scheitern bedeutet hätte. Für drei Jahre wollten wir das Leben in zwei Welten testen: Ist Lanzarote mein bzw. unser Biotop? Soll es unser Lebensmittelpunkt werden? Oder wollen wir ganz auswandern?

Das Leben in zwei Welten hat sich seitdem – trotz aller Herausforderungen wie Krankheiten, Pandemie oder familiäre Veränderungen – als unsere derzeit perfekte Lebensweise bestätigt.

Beruflich habe ich mich mit der vorzeitigen Pensionierung sofort von meiner Professur verabschiedet. Keine weiteren Lehraufträge! Für den Übergang von zwei Jahren war eine von mir konzipierte Fortbildung ideal.

Meine langjährige Nebentätigkeit als Coach liegt mir sehr am Herzen. So lebe ich heute meine Lebensphase Freiheit – und begleite als Coach und Moderatorin auch andere Menschen dabei, ihren Ruhestand und ihr Älterwerden aktiv und selbstbestimmt zu gestalten.

 

Was sind deine Überlegungen für die Ruhestandsplanung?

Wie willst du deine Überlegungen für den Ruhestand angehen?
Vielleicht nimmst du dir an einem Wochenende oder im Urlaub einmal bewusst Zeit, um über die Lebensphase nach dem Beruf nachzudenken.

Wie willst du leben? Was willst du mehr vom Leben?
Oder beobachte dich im Urlaub:
Welche Tätigkeiten, Routinen und Lebensaspekte wählst du, wenn die üblichen Pflichten wegfallen? Was tut dir gerade gut?

Meist brauchen wir etwas Abstand vom Berufsalltag, um Antworten zu finden.
In der Job-Routine und der Hektik des Alltags wollen wir oft einfach „nur raus aus dem Hamsterrad“.
Dieses „weg-von“-Ziel ist aber auf Dauer keine hilfreiche Motivation.
Du brauchst ein positives „hin-zu“-Ziel.

Natürlich kannst du dich auch bei deinen Ruhestandsplänen professionell unterstützen lassen.
Das Angebot an fachlicher Beratung, Seminaren zur Vorbereitung auf den Ruhestand und individuellem Coaching wächst stetig.

Das Angebot an fachlicher Beratung, Seminaren zur Vorbereitung auf den Ruhestand und individuellem Coaching wächst ständig.
Hier findest du mein Gespräch mit der SZ-Redakteurin Nicole Grün über das aktuelle Angebot von Ruhestandscoaching.
Schau dir mein konkretes Angebot zu Ruhestands-Coaching an!

 

 

Beginne heute, dich mit deiner Lebensphase Freiheit zu beschäftigen

Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen, nicht nur über deinen Ruhestand nachzudenken, sondern auch erste Schritte zu gehen.
Fang klein an, aber fang an – und mach dir bewusst: Jede Idee, die du heute festhältst, kann der Anfang eines erfüllten neuen Lebensabschnitts sein.

Am besten legst du dir ein Notizbuch an – ob analog oder digital – und hältst darin täglich deine Gedanken fest.
Vertraue auf dein Unterbewusstsein: Einmal angestoßen, wird es dich immer wieder mit Ideen versorgen.

Geh einen ersten Schritt auf deinem Weg in die Lebensphase Freiheit – gerne auch mit meiner Unterstützung.

 

 

Erstveröffentlichung: 12. August 2018 – vollständig überarbeitet am 9. August 2025