Es gibt keine simplere Methode, die schnell und dauerhaft Struktur und Veränderung in dein Leben in der Rente bringt. Versprochen!
Du merkst – Ich bin ein Fan von Listen.
Listen, das klingt vielleicht banal.
Lass dich nicht von der Einfachheit von Tools oder Methoden täuschen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Vorteile von Listen für die Lebensphase Freiheit
- 2 Diese 5 Listen helfen dir im Alltag und bei der Lebensplanung in der Rente
- 2.1 Gute Laune Liste
- 2.2 JA!-Liste
- 2.3 Not-To-Do-Liste:
- 2.4 Bucket-List
- 2.5 Thematische Bucket-Listen – 8 Vorschläge mit Beispielen
- 2.5.1 Vorschlag 1: Deine individuelle/persönliche Bucket-Liste
- 2.5.2 Vorschlag 2: Deine Abenteuer-Liste
- 2.5.3 Vorschlag 3: Finanz-Liste
- 2.5.4 Vorschlag 4: Reise-Liste
- 2.5.5 Vorschlag 5: Liste für Lernen und Entwicklung
- 2.5.6 Vorschlag 6: Vorbilder als Pioniere fürs Altern
- 2.5.7 Vorschlag 7: Eure gemeinsame Bucket-Liste als Paar
- 2.5.8 Vorschlag 8: Liste zum Tätigsein
- 3 Praxistipps für das Schreiben von Listen
- 4 Werde jetzt zum Gestalter deiner Lebensphase Freiheit – mit Listen
Vorteile von Listen für die Lebensphase Freiheit
Warum ist es sinnvoll Listen zu schreiben?
- Weil ich weiß: was ich mir aufgeschrieben habe, geht nicht verloren.
- Dann habe ich den Kopf für Wichtigeres frei, statt mich dauernd daran erinnern zu müssen.
- Schriftlichkeit: in dem wir etwas notieren, werten wir es auf!
- Und, ganz wichtig!: Weil es mich immer wieder an das erinnert, was mir wichtig ist und mich vor Ablenkung schützt.
Du merkst, es geht mir nicht nur um die altbekannte To-Do-Liste – bei Paaren oft Honey-to-do-liste genannt.
Sicherlich benutzt du Listen auch für den Einkauf oder die Essensplanung.
Aber für die Lebensgestaltung?
Ja, da erst recht!
Diese 5 Listen helfen dir im Alltag und bei der Lebensplanung in der Rente
Aus meiner eigenen Ruhestandserfahrung und aus dem Feedback meiner Coachees habe ich fünf Arten von Listen identifiziert.
Ich stelle dir jeden Listen-Typ vor und zeige dir, wie du das Tool anwenden kannst.
Es folgt eine Erklärung, was diese Art Liste optimalerweise bewirken soll.
Und ich nenne dir Beispiele aus meinem Leben oder von Klienten.
Gute Laune Liste
Inhalt und Wirkung der Gute-Laune-Liste
- Diese Liste hilft dir dabei, Stress abzubauen, negative Gedanken und Grübeln zu reduzieren.
Schreib für einige Minuten alles nieder, was dir einfällt und in den Kopf kommt.
Und nach einiger Zeit fallen dir sicher dazu noch mehr Ideen ein – einfach die Liste ergänzen.
Meine Anregungen für die Gute-Laune-Liste
- Ganz bewusst tief einatmen
- Eine Pause machen und dich draußen bewegen🚀
- Deine Lieblingsmusik hören
- Deine beste Freundin anrufen
- …
Wenn du häufig mit negativen Gedanken kämpfst, findest du hier meine 12 Impulse zum Thema „Negative Gedanken stoppen„, darunter auch die mentale Notfall-Apotheke.
Probiere es jetzt aus:
Schreibe jetzt deine Gute Laune Liste!
JA!-Liste
Inhalt und Wirkung der JA!-Liste:
Hier versammelt sich alles, wozu aus tiefstem Herzen „JA!“ sagst.
Das was dir echt wesentlich und wichtig ist im Leben.
Das sind die Dinge im Leben, in die du jetzt – in der lebensphase Freiheit – mehr Energie stecken willst.
Das steht auf meiner JA!-Liste:
– Menschen und Beziehungen sind mir das Wichtigste im Leben
– täglich mindestens einen Aspekt für Gesundheit und Bewegung
– ich will Freiheit und Eigensinn leben
Schreibe jetzt deine JA!-Liste!
Sei ehrlich.
Und kreativ.
Die Liste darf ruhig erstmal lang und unkoordiniert sein.
Nach und nach bestimmst du, was wesentlich ist und bleiben soll.
Denn: Du kannst natürlich nicht 30 Prioritäten haben – sonst sind es keine Prios mehr!
Und wenn dir gar nichts einfällt?
Kein Problem.
Dann gehörst du vielleicht zu den Menschen, die eher wissen was sie nicht mehr wollen.
Dann beginne mit der „Not-to-Liste“ und komme später zur JA!-Liste zurück.
Wir Menschen ticken unterschiedlich: die einen fühlen eine starke Motivation hin zu Zielen,
bei anderen ist die Von-weg-Motivation stärker.
Not-To-Do-Liste:
Inhalt und Wirkung der Not-to-do-Liste:
Auf dieser Liste stehen alle Aspekte, Dinge, Verhalten …, die du NICHT mehr machen willst.
Dazu willst du zukünftig „NEIN“ sagen.
Damit du in der Lebensphase Freiheit mehr Zeit und Energie für deine „JA“ hast. Für das, was dir wirklich am Herzen liegt.
Auf meiner Not-To-Do-Liste stehen z.B.
– Perfektionismus
– „Ja“ sagen, obwohl ich „nein“ meine
– es allen recht machen wollen
– noch nicht gut genug vorbereitet zu sein, noch ein Kurs, noch ein Buch 🙅♀️
Was setzt du auf deine Not-to-do-Liste?
Sie hilft dir dabei, dich bewusst dafür zu entscheiden, alles loszulassen was du nicht mehr tun willst.
Lege sie neben deine To-do-Liste, wenn du deinen Alltag planst.
Und achte darauf, dass sich deine Entscheidungen auch in der aktuellen Tagesplanung wiederfinden.
Bucket-List
Inhalt und Wirkung der Bucket-List
Auf der Bucket-List (auch Löffel-Liste genannt) sammelst du alle Wünsche und Träume, alle schönen Dinge, Erlebnisse …, die du in deinem Leben noch erleben möchtest.
Klar, dass diese Liste für die Lebensphase Freiheit natürlich eine besondere Bedeutung hat!
Jetzt hast du die Chance und die Zeit lange aufgeschobene Wünsche zu realisieren.
Aber du weißt auch, dass dein Leben endlich ist.
Und dir wird klar, dass es vielleicht für einige Ziele inzwischen zu spät ist.
Oder du bald nicht mehr dazu in der Lage sein wirst.
Meine Anregungen für deine Bucket-List
Meiner Erfahrung nach wächst diese Löffel-Liste rasant, wenn wir beginnen uns intensiver mit unserem Leben nach der Arbeit zu beschäftigen.
Im Internet findest du etliche Ruhestands-Ratgeber im Format einer Bucket-List, z.B. Die besten Ideen für den Ruhestand
Über meine Bucket-List von 2021 habe ich zusammen mit der Entstehungsgeschichte in diesem Artikel berichtet: Meine Bucket-Liste für den Ruhestand.
Meine Empfehlung für deine Bucket-List
Für einen besseren Überblick und die daraus folgende Planung, empfehle ich dir spezielle Themen-Listen für deine Lebensphase Freiheit zu führen.
Gebe ihnen positive, inspirierende Bezeichnungen nach deinem Geschmack.
Und fülle sie mit Begeisterung mit vielen inspirierenden Wünschen und Zielen.
Wähle aus der folgenden Auflistung erstmal das aus, was dich am meisten anspricht.
Nach und nach kannst du weitere Listen dazunehmen, so wie sie zu dir und deiner Lebenssituation passen.
Oder du lässt dich zu einer anderen Themen-Liste inspirierten.
Thematische Bucket-Listen – 8 Vorschläge mit Beispielen
Vorschlag 1: Deine individuelle/persönliche Bucket-Liste
– alleine reisen, eine neue Sprache lernen, Haare färben, Marathon laufen, ein Instrument lernen …
– Bücher, die du lesen willst …
– welches alte Hobby willst du neu beleben oder völlig neu ausprobieren?
Vorschlag 2: Deine Abenteuer-Liste
Meist ist das Abenteuer im Leben von Berufstätigen lange Zeit zu kurz gekommen.
Welche Abenteuer möchtest du noch erleben?
Einen Fallschirmsprung machen, Fernwanderung, Paragliding ausprobieren …
Vorschlag 3: Finanz-Liste
Das Thema Finanzen spielt bei der Vorbereitung auf die Rente – vor allem in Deutschland eine große Rolle.
Wenn du finanzielle Ziele hast, lege eine Liste an.
– in EFTs investieren,
– neues Einkommen schaffen,
– Schulden tilgen, Haus verkaufen,
– Aktien-Profi werden wie Beate Sander …
Und mache dich schlau.
Eigne dir selbst das nötige Finanzwissen an, um von Banken und ihren „Beratern“ unabhängig zu sein.
Dafür gibt es etliche gute Online-Finanzberater:innen, die mit Büchern oder Kursen auch Finanzwissen für Altersvorsorge und Rente anbieten.
Und dir helfen bei der Frage „Reicht mein Geld für die Rente“, z.B. Anette Weiß oder Gisela Enders, die auch Erbinnen berät.
Vorschlag 4: Reise-Liste
Reisen steht bei vielen Neu-Rentnern ganz oben auf der Löffel-Liste.
Wenn du auch zu den Reisebegeisterten gehörst, wirst du diese Liste lieben.
Was willst du auch Reisen neu oder nochmal erleben?
Willst du neue Reiseformen ausprobieren?
– das Pilgern ausprobieren, Wanderreise in der Gruppe,
– deine Liste mit Urlaubszielen, die du unbedingt nochmal wiedersehen willst,
Oder was willst du neu entdecken?
– eine Wüstensafari machen, das Nordlicht sehen, auf einem Segelboot reisen…
Vorschlag 5: Liste für Lernen und Entwicklung
Ich hoffe, du gehörst nicht zu den Menschen denen die Schule die Lust aufs Lernen vermiest hat.
Jetzt hast du Zeit fürs Lernen und deine persönliche Entwicklung!
Egal ob Youtube-Videos, Kurse an der VHS, ein Studium, Ausbildung oder Weiterentwicklung durch Beratung und Coaching.
Nie war es so einfach weiter zu lernen.
Master in Kunstgeschichte, ein Buch schreiben, Kurs zu ChatGPD, einen Ted-Talk halten, Kurse zum Bildhauen, Ausbildung zum Winzer …
Sammel alle Ideen und spüre nach, was dich anspricht.
Vorschlag 6: Vorbilder als Pioniere fürs Altern
Wir sind Pioniere des Alterns, wenn wir heute in Rente gehen.
Deshalb kann es interessant sein nach Vorbildern oder Leitbildern zu schauen.
Und um Anregungen zu sammeln für die Gestaltung deines Ruhestandes.
Ob Auswandern, das Leben als digitaler Nomade, das Wohnen auf Kreuzfahrtschiffen, Alters-Kommune, Leben in zwei Welten, im Mehr-Generationenhaus oder was auch immer …
Wer interessiert dich als Mensch? Wen möchtest du mal kennenlernen, weil …?
Wer inspiriert dich als Vorbild oder Leitbild, weil er/sie XY erreicht hat?
Von wem möchtest du regelmäßig lesen?
Blog, Newsletter, Podcast, Youtube …
Vorschlag 7: Eure gemeinsame Bucket-Liste als Paar
Für Paare macht es Sinn, dass jeder erstmal seine eigene Löffel-Liste erstellt.
Um nicht gleich in in Kompromiss-Denken und Anpassung zu verfallen.
Macht euch klar: der Übergang in den Ruhestand ist für die allermeisten Paare eine sehr tiefgreifende Veränderung und stellt viele Partnerschaften auf eine große Probe.
Auch in der Lebensphase Freiheit solltet ihr als Paar Gemeinsamkeit und getrennte Lebensbereiche definieren.
Bei dieser Liste geht es um die Planung der neuen oder alten Gemeinsamkeiten:
– Urlaubsziele, Experiment Langzeit-Urlaub,
– gemeinsame Projekte,
– das Wohnen neu organisieren, Tango-Kurs …
– die Rollen und Zuständigkeiten neu verteilen …
Vorschlag 8: Liste zum Tätigsein
Viele Ruheständler wollen auch in der Rente noch arbeiten oder tätig sein.
Welche Jobs könntest du dir vorstellen? Und weshalb?
In welchem zeitlichen Umfang und welche Verpflichtungen willst du eingehen?
Geht es dir um das Geldverdienen, das Gefühl gebraucht zu werden, Anerkennung …?
Was spricht dich an?
– die Betreuung der Enkel, Pflege der eigenen Eltern,
– ehrenamtliches Tätigsein, Arbeit im Hospiz,
– Nachhilfe geben, Mentorin bei Arbeiterkind.de, Interims-Manager,
– ein Unternehmen gründen, als Senior-Berater einspringen, Engagement in Auslandsprojekten …
Praxistipps für das Schreiben von Listen
Handschriftlich oder elektronisch?
In der „Entstehungsphase“ schreibe ich meine Listen handschriftlich in einem Notizbuch.
Da bin ich am kreativsten.
Damit ich sie immer dabei habe übertrage ich sie später in mein elektronisches Notizbuch auf Laptop/Handy.
Damit Listen „wirken“ …
Die Listen sollten immer greifbar sein, um sie zu ergänzen, zu aktualisieren.
Habe sie immer präsent, damit du sie wie ein Kompass für deine Tagesplanung usw. berücksichtigst.
Vielleicht willst du dich auch regelmäßig an deine Listen erinnern lassen?
Privat oder öffentlich?
Meine Listen sind nur für mich. Auch wenn ich dir einzelne Punkte auf der Liste als Beispiel nenne.
Sie hängen nicht öffentlich bei mir in der Wohnung. Aber ich habe sie immer präsent, wenn ich am Schreibtisch sitze und meine Planung mache.
Wenn der Typ Mensch bist, der Challenges und Wettbewerb liebt, lassen sich Listen dafür mit Freunden teilen.
Gültigkeit von Listen
Listen sind Arbeits- und Erinnerungs-Tools.
Sie sollen dir helfen und dich unterstützen.
Sie verändern sich ständig. Was nicht mehr passt, wird gestrichen.
Was neu hinzukommt, wird einfach ergänzt.
Sie sind kein in Marmor gemeißelter Plan.
Sie sollen dir Lust machen aufs Planen, Experimentieren und flexibel sein für Veränderungen!
Gestaltung der Listen
Gestalte sie so, wie es für dich passt.
Wenn dir Ästhetik wichtig ist, wähle entsprechendes Papier, Füller, Layout ..
Wenn du es lieber visuell liebst, illustriere deine Liste oder mache sie zu einem Visionboard.
Bei mir entstehen „Listen“ teils aus einer Mindmap.
Alles ist möglich – es soll zu dir und deinem Denken und Leben passen!
Verstehst du jetzt meine Begeisterung für Listen?!
Es ist ein echt einfaches Selbstmanagement-Tool, mit dem wir rasch nachhaltige Veränderungen in unser Leben bringen.
Und ganz rasch hast du das gute Gefühl „Gestalter deines Lebens zu sein“.
Deshalb komme JETZT in die Umsetzung.
Werde jetzt zum Gestalter deiner Lebensphase Freiheit – mit Listen
- Welche Liste ist dein Favorit? Warum?
- Wie willst du deine Listen schreiben?
- Wie stellst du sicher, dass du sie regelmäßig liest, dich daran erinnern lässt?
- In welchem Turnus willst du die Listen ergänzen und/oder aktualisieren?
- Oder welche Liste kannst du aus deiner Erfahrung empfehlen?
Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, abonniere doch meine „Freitags-Inspiration“ zur Lebensphase Freiheit.
Da verrate ich dir jede Woche neue Impulse für deinen gelingenden Ruhestand!
Liebe Gudrun,
diese Anregungen sind wirklich toll, damit kann und werde ich „arbeiten“ – ich bin seit 18.10.2023 in der Lebensphase Freiheit (finde das Wort Rentnerin ganz schrecklich und such nach Ersatz), ich fremdel schon noch ein bißchen, aber es wird. Ist ne ganz schön große Umstellung. Mir fehlt am meisten das tägliche Miteinander mit den Kollegen, zu Zweit ist es ganz schön ruhig und dann der Anfang im Winter …, ich freu mich schon auf den Frühling, wenn man mehr raus kann.
Herzlichen Dank und liebe Grüße Eva
Liebe Eva,
es freut mich, dass du mit meinen Vorschlägen zur Tagesstruktur etwas anfangen kannst.
Ausprobieren, neue Gewohnheiten für Tagesabläufe entwickeln und sie dann so anpassen, dass es für beide passt.
Ja, die neue Lebensphase zum Winter hin starten ist eine größee Herausforderung. Mir helfen da gemeinsame Pläne mit dem Partner fürs kommende Jahr. Dann kannst du als „Gestalterin deiner neuen Lebensphase“ durchstarten! Dafür wünsche ich dir Zufriedenheit und Freude. Liebe Grüße, Gudrun