Dieser Beitrag gibt dir Anregungen, wie du eine für dich passende Tagesstruktur für die Lebensphase Freiheit entwickeln kannst.

Nein, keine Ratschläge meinerseits „so musst du das machen!“

Sondern Fragen und Impulse.

Am Ende, das verspreche ich dir, hast du zumindest eine Vorstellung, wieviel Struktur du brauchst und wie dein idealer Tag aussehen könnte.

Und ganz nebenbei kommst du auf Ideen WAS du im Ruhestand loslassen willst und wovon du mehr haben willst.

Deine Ausgangssituation zum Beginn der Rente

Im Beruf war dein Leben durchgetaktet mit Terminen, Meeting, Deadlines. Das willst du jetzt im Ruhestand nicht mehr.

Im Urlaub hast du es genossen, mal nicht zu planen und in den Tag hineinzuleben.

Und jetzt in der Rente?

Doch der Ruhestand ist kein unbefristeter Urlaub.

Die meisten Rentner brauchen und wollen mehr Struktur.

Für einige Menschen ist die viele unstrukturierte freie Zeit in der Rente sogar der  reinste Albtraum!

Hast du Angst vor Leere und Langeweile?

Oder siehst du dich eher als rund um die Uhr verplanten hyperaktiven Rentner?

Wieviel Struktur darf oder soll es sein im Ruhestand?

Meine Antwort: „Kommt drauf an …“

Unser Bedürfnis nach Struktur im Leben ist sehr unterschiedlich und wird durch diverse Faktoren bestimmt.

• Deine Persönlichkeit
• Deine Lebensziele
• Deinen Energie-Level und deine Gesundheit

Nur du kannst wissen, wie viel und welche Art von Struktur jetzt im Leben nach der Arbeit für dich „richtig“ ist.

Finde es jetzt heraus und setze es in kleinen Schritten um.

Vielleicht nimmst du dir vor, den nächsten Monat Schritt eine Struktur für deinen Rentenalltag zu entwickeln.

Wie also findest du deine passende Struktur für die Rente?

Ich empfehle dir „Beginne mit dem ganz normalen Alltag!“

Gehen wir doch einfach mal in Gedanken durch deinen Tag.

Impulse für deine Struktur am Morgen:

• Gibt es eine tägliche Aufwach-/Aufsteh-Zeit?
• Mit oder ohne Wecker?
• Gibt es unterschiedliche Zeitfenster je nach Jahreszeit?
• Im Berufsalltag war der Morgen meistens eng getaktet und oft recht stressig.
• Jetzt hast du Zeit und kannst den Morgen neu gestalten.
• Lieber länger liegen bleiben und die Zeitung im Bett lesen?
• Oder willst du den frühen Morgen für Gesundheit, Yoga, Qigong, ein paar Körper-Übungen, die dir gut tun nutzen?
• Mir ist Nordic Working oder langsames Joggen morgens am liebsten. Wenn nicht gleich früh, dann vergesse ich es doch!

Elemente für deine Struktur während des Tages:

• Welche Aufgaben, Routinen, Gewohnheiten strukturieren deinen Tag?
  Vom Einkauf, Sport, Gassigehen, Lesen, TV …
• Welche festen Verpflichtungen, die du eingegangen bist, bestimmen deinen Tag?
  – Enkel hüten
  – Eltern pflegen
• Möchtest du weitere neue Gewohnheiten oder Routinen einführen?
  Wenn sich etwas Neues spontan ergibt, dann mache es.
  Ansonsten: setze nicht gleich alles in die Praxis um. Lege dir lieber eine Liste für neue Routinen und Gewohnheiten an.
  Einige Menschen landen sonst leicht im Aktionismus. Ständig beschäftigt, aber nicht wirklich zufrieden.

• Zu welchen Zeiten willst du deine Mahlzeiten einnehmen?
  Auch hier hast du mehr Zeit für die Vorbereitung, Kochen und das Essen.
  Isst du weiterhin im Stehen, mal zwischendurch oder willst du vielleicht neue Ernährungsgewohnheiten, einen anderen Rhythmus ausprobieren?

Fragen für deine abendliche Tagesstruktur:

• Wie gestaltet sich dein Abendprogramm?
• Wann willst du dich schlafen legen?
• Wie viele Stunden willst du schlafen, um wirklich ausgeruht zu sein?
• Hast du Probleme beim Ein- oder Durchschlafen? Anfangs ist das normal. Wenn sich der Schlaf nicht so einpendelt, dass du dich morgens fit fühlst, mach dich schlau in Sachen Schlaf.

Pausen:

• Spürst du, wenn du eine Pause brauchst?
• Welche kleinen und größeren Pausen machst du bereits?
• Gibt es feste Pausen, die deinen Tag strukturieren?
• Wie gestaltest du die Pausen?
  Entspannung, Qigong, Spaziergang, Meditation

Was du noch für deine individuelle Tagesplanung berücksichtigen kannst:

Finden sich deine Ziele/Prioritäten in Routinen und Gewohnheiten in deiner Tagesstruktur wieder?

• Zeiten für Treffen mit Freunden, Spiele-Abende
• Zeit für dich zum Reflektieren, Nachdenken und Planen
• Zeiten zum Lernen

Visualisiere deinen idealen Tag

Wenn du ein Mensch bist, der gerne und gut visualisieren kann, dann nutze doch mal eine Mittagspause oder die Zeit zum Tagträumen um die deinen idealen Tag im Ruhestand vorzustellen.

Notiere dir danach alles, was dir in Erinnerung ist.

Welche Gefühle und Gedanken tauchen da auf?

Hast du neue Erkenntnisse zur Tages- oder Zeitstruktur?

Was tun mit ungünstigen Gewohnheiten?

Wir Menschen sind „Gewohnheitstiere“.
Sehr rasch schleichen sich nach einer Veränderung oder in einer neuen Umgebung neue Gewohnheiten ein – oft ganz unbemerkt und unbeabsichtigt.

Haben sich bei dir mit Eintritt in den Ruhestand schon neue Gewohnheiten etabliert?

• Welche davon begrüßt du?
• Welche sind weniger förderlich?
• Welche Veränderung strebst du an?

Nächste Schritte für mehr Struktur in deiner Lebensphase Freiheit

Schreibe deine Erfahrungen mit dem was du bei der Tagesstruktur ausprobierst auf.

Was hat gut funktioniert?

Was passt gar nicht zu dir?

Welche Erkenntnis hast du gewonnen: Brauchst du eher mehr oder weniger Struktur?
Tickt dein Lieblingsmensch ebenso?

Wofür möchtest du zukünftig mehr Zeit verwenden?

Was ist dir wirklich wichtig?

Gibt es Gewohnheiten, die dich mental runterziehen und dir nicht gut tun?

Stammen einige Routinen vielleicht noch aus dem Arbeitsleben und sind jetzt gar nicht mehr sinnvoll?

Entspricht deine Struktur deiner Vorstellung/Vision von deiner optimalen Lebensphase Freiheit?

Wenn nein, was fehlt?

Wenn ja, was darf mehr werden?

Hier sind deine ehrlichen Antworten gefragt!

Als Beispiel – Antworten meiner Klienten:

• mehr Zeit für Entspannung, Sport, Theater …
• mir fehlen Kontakte zum Austausch, ein spannendes Hobby, eine passende Wohnung,
• Ich vermisse Gefühl von Gelassenheit und Leichtigkeit …
• sinnvolle Aufgaben
• …

Nebeneffekt!: Neue Erkenntnisse zu deiner Lebensgestaltung

• Auf dem Weg zur idealen Alltagsstruktur kommst du deinen Bedürfnissen auf die Spur.
  Du erkennst, ob du mehr Ruhe und Zeit für dich oder mehr Zeit in Gemeinschaft brauchst.
• Du merkst, welche Rollen dir jetzt für die Zukunft wichtig sind.
• Vielleicht spürst du auch, welche Werte du bisher nicht genügend gelebt hast und was jetzt dran sein soll.
• Was du jetzt für denn Alltag entwickelt hast, kannst nun übertragen auf die größeren Zeiträume:
  Woche, Monat, Quartal, Jahr, 7-Jahres-Zyklus …
• Welcher Planungszeitraum passt zu dir und deinem jetzigen Leben?

Mache jetzt den nächsten Schritt und bringe deine Struktur in dein Leben!

Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen in den Kommentaren teilst.

Wenn du mich als Sparringpartner für die Struktur oder andere Herausforderungen an deiner Seite haben möchtest,
schreibe mir einfach eine Mail.
In einem 30-Minütigen Zoom-Gespräch loten wir aus, wie ich dir helfen kann.